Reisetips von Edith KohlbachAgadir-Ferien.de

[Marokko]
[Taghazout]
[Reisetips]
[Enno Kleinert]

Marokko Info

Trekking Tour

Mietwagen

Ausflüge/Sport

Ouarkasbah

Allah

Sonneuntergang

E-Mail

[Sitemap]

Reisetips und Infos von Edith Kohlbach

Agadir

... liegt in einer weiten, geschützten Buch mit kilometerlangen, feinen Sandstränden und ist der Hauptbadeort ausländischer Touristen mit unzähligen Hotels, vor allem der gehobenen Klasse. Die Provinzhauptstadt mit 599.300 Einwohnern wurde nach dem verheerenden Erdbeben von 1960 an anderer Stelle völlig neu aufgebaut und bietet daher keine historischen Kulturdenkmäler.

Als Standpunkt für Ausflüge ins Landesinnere mit abschließendem geruhsamen Badeaufenthalt ist die moderne Stadt jedoch gut geeignet. Das völlig auf Touristen eingestellte Seebad hat ein mildes Klima - im Winter kaum unter 16°C, im Sommer selten über 27°C, angenehme Wassertemperaturen - und eignet sich gut zum Überwintern. Allerdings gibt es häufig bis zum Mittag Dunst und Nebel. Als ich Ende Mai vom weit über 30°C heißen Imouzzer in die Stadt kam, kühlte der Nebel die Temperatur auf gut 20°C.

Agadirs Geschichte

Agadir bedeutet "Festung der Klippen", ein passender Name für die strategische Lage, die schon früh erkannt wurde. Es gab bereits eine karthagische Handelsstation Rusadir und ein römisches Portus Risadir, doch ist darüber wenig überliefert. 1505 errichteten Portugiesen in der geschützten Bucht eine befestigte Handelsniederlassung mit Namen Santa Cruz. Ein reger Warenumschlag entwickelte sich, der sich nach der Einnahme durch die Meriniden im Jahr 1 541 beschleunigte. Santa Cruz wurde wichtiger Hafen für die im Binnenland gelegene Sous-Hauptstadt Taroudannt. Vor allem Zuckerrohr, Datteln, Gold und Sklaven wur­den verschifft. Doch im 17. Jh. verdrängte der billigere brasilianische Zucker den einheimischen vom Markt und der Niedergang Agadirs begann. 1765 schloss Sultan Mohammed ben Abdallah den Hafen zugunsten des von ihm gegründeten Essaouira, die Stadt verlor völlig an Bedeutung.

Zu Beginn des 20. Jh. gründeten mehrere deutsche Unternehmen aufgrund der Erzvorkommen im Hinterland Handelsniederlassungen. Doch den Franzosen missfiel sehr, dass der strategisch wichtige Hafen in deutschen Händen war. Das Kanonenboot "Panther" lief am 1. Juli 1911 in Agadir ein, um die deutschen Interessen zu wahren, und löste damit fast den ersten Weltkrieg aus. Durch einen im gleichen Jahr geschlossenen Vertrag erhielt jedoch Deutschland als Ausgleich für seinen Rückzug aus Marokko e inen Teil von Französisch-Zentralafrika. Agadir entwickelte sich unter dem französischen Protektorat rasch.

Bis am 29. Februar 1960 ein nicht allzu starkes Erdbeben, dessen Zentrum aber genau unter der Kasbah lag, die Stadt in wenigen Sekunden in Trümmer legte, 15.000 der damals fast 40.000 Einwohner kamen ums Leben. Hilfsaktionen aus vielen Ländern halfen dem jungen Staat beim Wiederaufbau. Eine moderne, klar gegliederte Stadt wurde konzipiert, drei Kilometer von der ehemaligen erdbebengefährdeten Stelle entfernt.

Sehenswert in Agadir

Einziges Relikt aus alten Zeiten sind die vom Erdbeben übrig gelassenen Reste der 1540 von Sultan Mohammed ech Cheikh auf einem 236 m hohen Hügel über dem Hafen errichteten Kasbah, von der aus er die Portugiesen belagerte. Moulay Abdallah erweiterte 1752 die Festung. Eine Tafel mit Inschrift in Arabisch und Holländisch erinnert an eine Handelsniederlassung von 1746. Der zwanzigminütige Aufstieg lohnt sich allein für den großartigen Ausblick auf die weite Bucht von Agadir. Ruhe hat man leider nicht, etliche Kinder und Jugendliche wollen ihr Geschä ft mit den Touris machen.

Interessant ist der Besuch des Fischereihafens am Nachmittag, wenn die Kutter von ihrer nächtlichen Fahrt zurückkommen und den Fang zur Versteigerung abliefern. Agadir ist der größte Sardinenhafen der Welt, die Fische werden direkt am Ort in Dosen konserviert und in die ganze Welt exportiert. Andere Fische werden in Kühllastern bis nach Europa transportiert. Doch wird auch ein Teil der Beute an Ort und Stelle gegrillt und auf langen Tischen preiswert serviert oder an Hausfrauen und Resta urantköche verkauft. Die Restaurants im Hafen waren früher ein Geheimtipp, gehören jedoch heute zu den teureren Lokalen.

Durchgangsstraße ist die breite Avenue Mohammed V, an deren westliche Seite sich parallel zum 8 km langen Strand die Hotelzone mit Restaurants, Cafés und schicken Boutiquen entlang der Parallelstraße Boulevard du 20 Août anschließt. In den Supermärkten ist wirklich alles zu kaufen, deutsche Zeitungen sind überall erhältlich und jeder Geschäftsmann und das Hotelpersonal spr echen deutsch. Der Urlauber kann sich also wie zu Hause  fühlen.

Boulevard du 20 Août

An der Strandpromenade gibt es McDonald und Pizza-Hut. Wer jedoch im Sommer nach Agadir kommt muss sich darüber im Klaren sein, dass er den Strand mit den Einheimischen teilt, d.h. es ist sehr voll, ein ruhiges Nickerchen kaum möglich. Einige Hotels haben einen abgeteilten Liegbereich, aber der größte Teil ist öffentlich zugänglich. Es gibt abgeteilte Bereiche, in denen man bequeme Liegen unterm Sonnenschirm mieten kann (natürlich dicht an dicht), dort auch Bewirtung. Pro Person etwa 15 - 20 Dirham. Es wird auch Paragliding angeboten.
Östlich der Avenue Mohammed V ist das Geschäftsviertel mit dem Uniprix-Supermarkt, der Stadtverwaltung, Post und Theater, eine Markthalle bietet frisches Obst, Fisch, Käse und Wurst in reichhaltiger Auswahl. Gegenüber dem Hotel Salam ist im Theatergebäude ein kleines Volkskunstmuseum mit traditioneller Handwerkskunst untergebracht. In der Rue de Marrakesch ist eine Katholische Kirche mit regelmäßigen Gottesdiensten.

Essaouira

....Vielleicht die schönste Stadt an der Atlantikroute ist Essaouira, das mit seiner vollständig erhaltenen Medina aus dem 18. Jh. und dem bedeutenden Fischereihafen malerisch auf einer Felsenterrasse am Meer liegt, umschlossen von einem hohen Dünengürtel. Das beliebte Seebad mit 61.400 Einwohnern hat ganzjährig ein mildes Klima. Der starke Wind beeinträchtigt den Aufenthalt zwar etwas, macht die Küste aber zu einem Paradies für Surfer. In den Wintermon aten gibt es an der marokkanischen Atlantikküste sehr hohe Wellen. Allerdings ist dieser Sport wegen der felsigen Ufer nur Könnern zu empfehlen. Material muss selbst mitgenommen werden. Da die Wassertemperaturen ca. 16°C betragen, ist ein langer, mindestens 4 mm starker Neopren-Anzug erforderlich.

Stadtbummel in Essaouira

Lohnenswert ist der Besuch des Fischereihafens mit seinen Befestigungsanlagen aus dem 18. Jh. Frühmorgens findet die Versteigerung der Fänge statt, mittags werden die frischen Sardinen auf der Kaimauer gegrillt, einfach köstlich und ein billiger Genuss.

Am Place Moulay el-Hassan geht links eine kleine Gasse entlang der Mauer zur Skala de la Kasbah, eine kanonenbestückte Plattform auf der Festungsmauer. Von der Nordbastion am Ende hat man einen schönen Blick über die Stadt. Unter der Skala liegen die Werkstätten der Kunsttischler, für die Essaouira berühmt ist. Aus Thujaholz fertigen sie geschnitzte Holzmöbel mit Einlegearbeiten aus Zitronen- und Ebenholz, Perlmutt und Silber.

Im Museum Sidi Mohammed ben Abdallah in der Rue Laalouj kann man die schönsten Erzeugnisse dieser Handwerkskunst bewundern. Im Erdgeschoss sind die Musikinstrumente und rituellen Gegenstände der verschiedenen Brüderschaften, der Aissaoua, der Hamadcha und der Gnaouas ausgestellt. Auch die Musikinstrumente der Berbermusik, der andalusischen Musik und des Malhoun sind hier zu sehen. Im ersten Stock sind Thujaarbeiten, Töpferei-Erzeugnisse der Haha-Region, Teppiche der Chiadma-Frauen, kunstvoll bemalte Türen und Paneele, Kleidung, Schmuck und Waffen zu bewundern; ebenso eine Gemäldeausstellung.

Abschließend ist ein Bummel durch die malerischen Gassen bis zu dem arkadengesäumten Markt zu empfehlen. Hinter dem Leuchtturm am Ortseingang ist die Kubba von Sidi Mogdul, Schutzpatron und Namensgeber von Mogador. Der gebürtige Irländer erlitt vor der Küste Schiffbruch und wurde ans Land gespült. Durch seine technischen Fähigkeiten wurde er ein angesehener Mann und wie ein Heiliger bestattet. Dort ist auch der Campingplatz.

Marrakesch

......Die einstige Königsresidenz, mit 736.500 Einwohnern an vierter Stelle im Land, ist für viele die schönste und orientalischste Stadt Marokkos und Jahr für Jahr Anziehungspunkt für unzählige Touristen. Malerisch schon die Lage auf der Haouz-Ebene inmitten eines riesigen Palmenhains, im Hintergrund die oft schneebedeckten Atlasgipfel. Im Stadtbild sieht man einträchtig nebeneinander Mädchen in hochmodischen Jeans und tiefverschleierte Frauen. So liegen auch die traditionelle Medina un d die moderne Neustadt Gueliz harmonisch beieinander. Schon immer wichtiger Umschlagplatz zwischen Nord und Süd ist auch heute die "Perle des Südens" von lebhaftem Handel und Jahrmarktstimmung geprägt. Die Bevölkerung ist weitgehend berberischer Abstammung.

Entwicklung der Medina von Marrakesch

Während der französischen Protektoratszeit (1912 - 1956) entstanden in Marokkos Städten außerhalb der traditionellen Medinas neue Verwaltungs- und Wohngebäude, die alte Bausubstanz wurde unverändert belassen Seit der Unabhängigkeit wanderte die marokkanische Oberschicht in die Wohnungen der Neustädte ab, die Medina wurde zu einem Quartier für die mittleren und unteren Einkommensschichten, es wurde wenig zur Erhaltung der Bausubstanz getan. In neuerer Zeit wurde jedoch erkannt, dass die Altstädte eine kulturelle Bedeutung für die Weltgesellschaft haben und wurden daher von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen.

Seit den 90er Jahren trägt der Tourismus entscheidend zur Erhaltung der Altstädte bei, das wird besonders am Beispiel der Medina von Marrakesch deutlich. Traditionelle Bazarläden werden zu modernen Geschäften umgebaut, dabei aber die architektonische Schönheit erhalten, alte Paläste werden zu exquisiten Restaurants mit Bauchtanz und andalusischer Musik umgebaut. Der  Verkauf von Riads - Wohnhäuser mit atriumsartigem Innenhof oder Garten - manchmal sogar ein Pool, von denen es etwa 2. 800 in der Stadt gibt, - an Europäer boomt, Ende 2000 waren bereits 500 Europäer im Besitz von Häusern, mit steigender Tendenz. Dadurch sind natürlich auch die Preise ins Unermessliche gestiegen. Der Besitz eines Riads in Marrakesch ist inzwischen ein Statussymbol, bietet die Stadt doch Exotik pur, ein faszinierendes Panorama vor den oft schneebedeckten Gipfeln des Hohen Atlas sowie ganzjährigen Sonnenschein und kaum Niederschlag. Zudem ist die Stadt in nur wenigen Flugstunden von Europa zu erreichen.

Marokkanisch-französische Immobilienfirmen kümmern sich um den kompletten Ankauf inklusive Grundbucheintrag, Umbau und Innenausstattung. Eine Rechtssicherheit für ausländischen Grundbesitz wird vom marokkanischen Staat gewährt. Interessant wird ein solcher Grundbesitz auch durch die geringeren Lebenshaltungskosten in der Stadt, selbst Bedienstete kann man sich im Gegensatz zu Europa leisten. Ein Großteil der Häuser wird privat als Ferien- oder Ruhestandsdomizil genutzt, aber viele auch a ls Gästehäuser für Touristen offengehalten. Inzwischen soll es 110 dieser Maison d'Hôtes geben, die meist nur 3 - 10 Zimmer vermieten und eine sehr authentische und komfortable Unterkunft anbieten.

Bei nur 2.800 Riads und bereits 500 ausländischen Eigentümern - viele von ihnen haben mehrere nebeneinanderliegende Häuser im Besitz - ist klar, dass ein Ende der Kaufentwicklung und ein Steigen der Preise abzusehen ist. Daher werden inzwischen auch bereits einfache Wohnhäuser aufgekauft, abgerissen und völlig neu im Riad-Stil mit Innenhof aufgebaut. Ganz nebenbei wird so die Altstadt restauriert, wiederbelebt und mit einer modernen Infrastruktur ausgestattet. Und es werden Arbeitsplätze für Handwerker und Dienstleistungspersonal geschaffen. Dennoch ist nicht zu übersehen, dass der Ausverkauf an Fremde, der unterschiedliche Lebensstil der Europäer (viele Homosexuelle haben sich diese liberale Stadt als Wohnort ausgesucht) sowie die Abhängigkeit vom ausländischen Kapital Spannungen erzeugen kann.

Einen Stadtrundgang beginnt man am besten an dem Platz Djemaa el-Fna, der seinen Namen angeblich dadurch erhielt, dass dort früher die Köpfe der Gehenkten öffentlich aufgespießt wurden. Am schönsten ist es, sich in einem der Hotels direkt am Platz einzumieten und das Leben und Treiben dieser faszinierenden Welt im Kleinen zu beobachten. Doch gibt es auch auf den Cafés Dachterrassen, von denen ein Blick (und vor allem Fotos) auf das bunte Spektakel bei Bestellung eines Getränks möglich ist.

Mein Tipp! Ein Bummel über diesen Jahrmarkt kann sehr anstrengend, bei richtigem Verhalten aber auch sehr angenehm sein. Der geschulte Blick des Marrakschi erkennt sofort den unsicheren Fremden und drängt sich - manchmal recht aggressiv - als Führer auf oder verlangt ein Trinkgeld für Fotos, die man gar nicht schießen wollte. Besonders geschäftstüchtig sind die Wasserverkäufer in ihren malerischen roten Gewändern mit dem breitkrempigen Hut und der münzenbesetzten g roßen Geldtasche aus Leder, die heute ihr Geld nur noch als Fotomodell verdienen. Wer seine Ruhe haben will, lässt Kamera und Handtasche im Hotel und geht nur mit ein wenig Kleingeld in der Tasche sicheren Schrittes und gesenkten Blickes über den Platz. Es ist manchmal erstaunlich, wer einem alles etwas zu sagen hat. Wenn man die Anreden einfach ignoriert, geben sie bald auf.

Agadir-Ferien empfielt:

Kaufen Sie Marokko. Mobil Reisen. und den ADAC Reiseführer für Marokko!
Zusammen für: EUR  24.90, bestellen Sie direkt hier.

[Marokko] [Anreise] [Hotels] [Wohnungen] [Mietwagen] [Ausflüge] [Was ist frei?] [Impressum]

Copyright Thomas Kasan 2002 - 2011

Made by SELLERS Technologies